Es war einmal ein bundesweiter Kabelnetzbetreiber, genannt Kabel Deutschland. Der gehörte der Deutschen Telekom.
Das war vielen schlauen Politikern ein Dorn im Auge. MONOPOL, MONOPOL, schrien sie, und sorgten dafür, dass die Telekom ihren Unternehmenszweig Kabel Deutschland länderbezogen an viele, viele Betreiber verkaufen musste.
Aus einem bundesweiten Monopol wurden so landesweite Monopolgesellschaften, die sich überwiegend in der Hand von US-amerikanischen Finanzinvestoren (sog. "Heuschrecken") befinden.
So verhält es sich auch mit KabelBW.
Jede Umstellung, die man seither vornahm, war mit Unzulänglichkeiten für die Kunden verbunden.
Die große Neuordnung im Digitalbereich vor etlichen Monaten hatte bei sehr vielen Nutzern Probleme dergestalt hervorgerufen, dass sämtliche Kabeldosen ausgetauscht werden mussten. Nahezu alle in Gebrauch befindlichen Kabeldosen trennten zwischen Radio (bis 114.9MhZ) und TV (ab 115 MHZ). Teile des ARD-Bouquets wurden in den Frequenzbereich 113 MHz verlagert, also quasi in den Radiobereich hinein.
Man war seitens der Hotline nicht mal in der Lage, über die Ursache des plötzlichen Verschwindens von Teilen der digitalen ARD-Sender zu informieren. Erst eine Störungsmeldung und der Besuch eines (zugegebenermaßen sehr kompetenten) Mitarbeiters von KabelBW brachte Aufklärung.
Als Folge mussten bei mir fünf neue Kabeldosen, die diese Trennung ab der Marke 115 MHz nicht mehr aufwiesen, erworben werden. Das war seinerzeit nicht so einfach, da nur wenige dieser Dosen im Angebot vom Fachhandel waren.
Kurz danach verschwand (im Analogbereich) das TV-Programm des Hessischen Rundfunks, und dies auch in den Grenzbereichen zu Hessen, und wurde durch einen Shopping-Kanal ersetzt. Hier war jedoch das "Aufmucken" der betroffenen Städten und Gemeinden derart groß, dass man seitens KabelBW nachgab und die Einspeisung wieder vornahm.
Dann kam die Änderung der Verschlüsselung von Premiere und Arena. Ein Programmupdate wurde nicht für alle Receivertypen überstellt, sondern nur für bestimmte, ausgewählte Receivertypen.
Auch das brachte für etliche Kunden - auch für mich - Nachteile mit sich. Wenn mal wieder, wie so oft an Samstagen, der Besuch zur Bundesligakonferenz etwas zahlreicher ausfiel, steckte man die Smartcard in den Receiver im Hobbyraum und konnte dann dort problemlos die Spiele verfolgen. Jetzt muss ich jedesmal den Receiver austauschen, da meine beiden anderen Receiver Pace und Micro-TT nicht mehr durch KabelBW unterstützt werden.
Der jüngste Streich ist die Neubelegung vom 21.10.2008. Wohl wissend, dass in vielen Häusern und Wohnungen die Verstärker nur bis 450 bzw. 500 MHz arbeiten (meiner bis 608 MHz), legte man wichtige Sender (wie z.B. SF1, SF2 und ORF2E) in die Bereiche zwischen 610 und 862 MHz, damit nun möglichst viele Haushalte gezwungen werden, sich neue Verstärker zuzulegen, die den Frequenzbereich bis 862 MHz umfassen.
Warum legt man nicht die Schrottkanäle, die ohnehin keiner sehen möchte, in diese hohen Frequenzbereiche?
Aber so ist das mit KabelBW. Man heuchelt Kundeninteresse vor, und orientiert sich doch immer am eigenen Gewinnstreben.
Aus diesem Grund werde ich von diesem Monopolisten nur das abnehmen, was ich abnehmen muss (eben TV), und mich (trotz ständiger Anrufe) mit Telefon und Internet weiterhin vertraglich an die Deutsche Telekom binden.
Lieber ein paar Euro mehr zahlen, als sich hinterher schwarz ärgern, wenn mal Hilfe gebraucht (und versagt) wird.
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