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Bundesliga wieder bei Premiere
'Kartellamt sollte Monopole verhindern'
Die Fußball-Bundesliga ist künftig nach einem Jahr Pause wieder beim Pay-TV-Sender Premiere zu sehen. Am Mittwoch gab das Bundeskartellamt grünes Licht für die Kooperation mit dem Bezahlsender arena, der seit der vergangenen Saison die Übertragungsrechte besitzt.
Das Kartellamt toleriert eine bis zum 30. Juni 2009 befristete Zusammenarbeit der beiden Bezahlfernsehsender bei der Nutzung der Übertragungsrechte für die Bundesliga. Das von den Unternehmen vorgelegte Modell sieht vor, dass arena die für drei Spielzeiten erworbenen Übertragungsrechte für die restlichen zwei Spielzeiten auf Premiere überträgt (Sublizenz). Im Gegenzug erhält arena eine Rücklizenz für die von Premiere produzierten Bundesligasendungen, so dass die Bundesliga künftig bei Premiere und arena zu sehen sein wird.
Rummenigge und Hoeneß kritisieren Kartellamt
„Kooperationen der beiden einzigen aktuellen Wettbewerber sind kein Idealfall“, sagte Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer, „aber angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation von arena ist davon auszugehen, dass die vorgelegten Vereinbarungen am ehesten geeignet sind, Wettbewerb zwischen arena und Premiere zumindest für die Restlaufzeit der Bundesligalizenz zu erhalten.“
Im Vorstand des FC Bayern sieht man die Entscheidung des Bundeskartellamtes allerdings kritisch. „Das Kartellamt ist eigentlich dazu da, ein Monopol zu verhindern - jetzt haben sie ein Monopol geschaffen“, meinte Manager Uli Hoeneß. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge konnte die Entscheidung des Kartellamtes nicht nachvollziehen. „Ich dachte, sie sollten Monopole verhindern und nicht kreieren.“
Welche Folgen hat das arena-Aus?
Rummenigge sieht allerdings für die Bundesliga „keine Nachteile, denn sie bekommt mehr Geld durch die Sublizenzierung von arena an Premiere. Außerdem ist unter Beweis gestellt worden, dass sich die Preise in Deutschland nachhaltig nach oben und nicht nach unten entwickeln. Dementsprechend habe ich nicht den Eindruck, dass am Ende überhaupt ein Verlierer am Tisch sitzen wird — bis auf das Kartellamt.“
Uli Hoeneß hingegen gab zu bedenken, dass nun keine Konkurrenzsituation mehr auf dem Pay-TV-Markt gegeben sei. „Ich hoffe nur, dass da ein weißer Ritter auftaucht, der die Konkurrenz schafft, die Herr Kofler dringend braucht, sonst haben wir ein Problem.“ Für das im Herbst beginnende Bieterverfahren für die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga für die Spielzeiten 2009 bis 2012 rät Hoeneß der DFL, sich mit der Vergabe der Senderechte ab 2009 Zeit zu lassen. „Man muss einem neuen Mitkonkurrenten Zeit geben, sich zu formieren. Das dürfte bis Jahresende nicht möglich sein. Ich bin ich mir ziemlich sicher, dass sich einige große Konzerne schon ihre Gedanken machen.“
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