Zitat:
Filmpiraterie gefährdet die Existenz von Maisbauern
Die Argumente scheinen auszugehen: jüngstes Opfer der Filmkopierer sind die US-Maisbauern. Durch sinkende Besucherzahlen in den Kinos würde weniger Popcorn verkauft, weswegen die Maisbauern weniger Investitionen tätigen können. Die Bankrotterklärung einer Kampagne, die angesichts steigender Besucherzahlen der Kinos 2006 von vorne herein eine Totgeburt war.
"Gäbe es keine Filmpiraterie, könnten Filmverkäufer mehr Titel verkaufen oder verleihen. Kinos würden mehr Karten und mehr Popcorn verkaufen. Maisbauern würden höhere Profite machen und könnten mehr Farmausrüstung kaufen."
So der NBC/Universal-Berater Rick Cotton, der damit vollkommenen externer Link in neuem Fenster folgtUnsinn von sich gibt, mit dem sich alles beweisen lässt. Gäbe es keine Piraterie, müssten die Kunden mehr Geld für Filme ausgeben, was dazu führt, dass sie weniger Geld für Bier übrig haben, weshalb sie vermehrt Leitungswasser trinken und die Brauereibranche in den Ruin getrieben wird - offensichtlicher Unsinn, der im Unterschied zu Cottons Statements wohl nie in NBC-Statements gedruckt werden wird.
In die jüngsten Peinlichkeiten der MPAA reiht sich das Statement jedoch hervorragend ein. Während sich der Verband mit höchst widersprüchlichen und offensichtlich erfundenen Zahlen über Camripping blamierte, um nationale Kampagnen für Rechteverschärfungen mit angeblichen Fakten zu unterfüttern, tut er nun dasselbe, um Internetprovider zur Filterung urheberrechtlich geschützten Contents zu bewegen.
Denn NBC rät der Telekommunikationsbehörde FCC entsprechend:
"Die Kommission sollte unmissverständlich klar machen, dass im Rahmen ihrer Regulierungspraxis in Bezug auf Breitbandzugänge die Provider dazu verpflichtet sind, vorhandene Möglichkeiten zu nutzen, um den Transfer urheberrechtlich geschützten Contents über ihre Leitungen zu verhindern, vor allem, wenn diese einen großen Teils ihres Traffics aus machen und die Leistungsqualität anderer Kunden in Mitleidenschaft ziehen."
Es erstaunt schon, dass an sich alle unter der schrecklichen Filmpiraterie leiden - Kunden, Provider, Kinos, Händler - und nur die Filmindustrie etwas davon bemerkt. Nicht einmal die Kinobetreiber können über sinkende Besucherzahlen klagen, im Gegenteil. Eher selten hört man von ISP-Kunden die Klage, dass ihr Provider die Nutzungsmöglichkeiten seiner Kunden nicht angemessen beschneidet. Ach, und ein kleines Detail am Rande: die Maispreise in den USA stiegen im vergangenen Jahr um über 80%.
http://www.gulli.com/news/filmpiraterie-gefaehrdet-die-2007-06-25/also, das is ja jetzt der größte witz ^^
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